„Ganzjährige Autowäsche ist wichtiger, als man glaubt!“

01.04.2019

Wenn das Wetter schön ist, ist auch die Warteschlange vor der Waschanlage am längsten. Warum es nicht nur im Sommer wichtig ist, sein Auto zu pflegen, sondern gerade auch bei schlechtem Wetter, erklärt Automobil-Experte Fabian Mechtel.

Auf den ersten Blick mag man es kaum glauben: Der Lack auf unserem Auto ist alles andere als hart, stark oder resistent. Das liegt vor allem daran, dass er unterschiedlichsten Temperaturen ausgesetzt ist. Im Winter können es in manchen Regionen bitterkalte -30°C sein. In der prallen Sonne sind es dann bei dunklen Farben gerne +80°C und mehr. Dazu kommt, dass es unter dem Lack nicht immer gleich aussieht. Da finden sich allerlei Materialien: Stahl, Aluminium, Kunststoff oder gar Kohlefaser. Alle dehnen sich unterschiedlich stark aus und doch muss der Lack auf allen jederzeit gleich gut aussehen.

Autolack ist also ein bisschen mehr als bloß Farbe auf dem Auto und gerade die Sommersaison macht dieser empfindlichen Komposition zu schaffen. Neben den unglaublichen Temperaturen kommt die UV-Strahlung hinzu, die genau wie bei unserer Haut, den Lack angreift und altern lässt. Aber Vorsicht: Wer im Schatten Abhilfe sucht, beschwört gleich die nächsten Gefahren herauf: Baumharz und Vogeldreck. Die Hinterlassenschaften von Amsel und Co. sind nicht nur unschön anzuschauen, sie sind auch stark säurehaltig und können sich in die Lackschichten hineinfressen. Ähnlich sieht es mit Baumharzen aus, denn die klebrigen Punkte können sich chemisch mit der Oberfläche unserer Autos verbinden.

Problematisch wird es für den Lack auch, wenn es länger nicht regnet. In dieser trockenen Zeit haben es Staub, Sand und anderer Straßenabrieb mehr als leicht sich auf dem Auto abzusetzen. Besonders an Unterboden, Fahrwerk und Karosseriefalzen bilden sich im Unsichtbaren ganze Drecknester. Kommen diese nun bei einer Regenfahrt mit Feuchtigkeit in Kontakt, wirken sie wie ein Schwamm, der das Wasser aufsaugt und speichert. Gerade in den Radhäusern ist dies ein Problem, das auch heute noch zu Korrosion und unschönem Rost führen kann. Es empfiehlt sich deshalb bei der Wäsche immer auch den Unterboden mit reinigen zu lassen, denn wo kein Dreck ist, kann sich auch keine Feuchtigkeit sammeln.

Besonders im Winter ist die saubere Fahrzeugunterseite noch aus einem ganz anderen Grund wichtig: Das aggressive Streusalz muss regelmäßig abgewaschen werden. Nicht nur wird der Lack durch die ätzende Salzlösung angegriffen, auch Fahrwerksteile, Federn, Brems- und Kraftstoffleitungen. Es darf dann auch ruhig bei regnerischem Wetter gewaschen werden. Der Lack wird durch das natürliche Einweichen sogar sauberer als vorher und mit den innovativen Lackschutzkomponenten moderner Waschanlagen schützt man den Lack auch bei Regen. Mikroskopisch kleine Risse und Beschädigungen in der Oberfläche werden aufgefüllt und bieten Dreck wie Verunreinigungen kaum mehr einen Angriffspunkt. So wird nicht nur ein makellos glatter Lack geschaffen, sondern auch glänzender. Dieser Aspekt ist zudem in schwierigen Lichtbedingungen wichtig. Bei Dämmerung, tiefstehender Sonne, Regen oder Nebel etwa ist die höhere Sichtbarkeit eines sauberen Autos deutlich größer. Klare Scheinwerfer strahlen nicht nur heller und weiter, sie werden auch früher von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen.

Es lohnt sich also doppelt, auf ein gepflegtes Äußeres des eigenen Autos zu achten. Mit einer regelmäßigen Wäsche erhält man nicht nur Lack und Glanz des Fahrzeugs, sondern erhöht gerade in den dunklen Jahreszeiten auch die eigene Sicherheit.

Fabian Mechtel ist Ingenieur, Technikjournalist und Experte in Sachen Automobil. Er schreibt unter anderem für die renommierte Auto Revue und die PS Welt sowie ashphaltfrage.de, den 2015 relevantesten, markenübergreifenden Autoblog Deutschlands. Seit der Gründung eines Fahrzeugpflege-Unternehmens während seines Studiums ist Fabian darüber hinaus auch Profi in allen Fragen rund um Autopflege und glänzenden Lack.

* Zugabe beim Kauf einer Waschkarte. Nur im Aktionszeitraum vom 01.04.–31.05.2019 an allen teilnehmenden Stationen von TotalEnergies. Nur solange der Vorrat reicht.